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Perma-Mischkultur-Plantage (PMP)

PermakulturplantageAls überzeugte Biobauern und Umweltschützer haben wir uns zum Ziel gesetzt, vollwertige Lebensmittel auf naturnahe Art und Weise zu produzieren. Dafür halten wir Permakultur für die ultimative Methode. Allerdings ist reine Permakultur in einer Erwerbsgärtnerei nicht praktikabel. Deshalb haben wir in einer rund zwei Dekaden dauernden Lern- & Experimentierphase ein Konzept entwickelt, in dem wir Permakulturelemente mit konsequenter Mischkultur verbinden. Dazu zählen im Wesentlichen die folgenden Prinzipien:
  1. kein nackter Boden: bedeutet, dass die komplette Fläche bepflanzt, gemulcht oder mittels geeigneter Saatgutmischungen (z.B. Blüh- oder Kleegrasmischung) bewachsen ist.
    Gemulcht“ im Permakulturkontext heißt, mit natürlichen Materialien (Hackschnitzel, Rindenmulch, Rasenschnitt o.ä.) so dick abgedeckter Boden, dass er nicht austrocknen kann (demzufolge lebendig bleibt) und – weitestgehend - Beikräuter unterdrückt werden. Dadurch ist auch das Ausbringen von zusätzlichem Dünger unnötig, da in der bodenberührenden Schicht permanent Kompostierungsprozesse stattfinden.
    Nur im Ausnahmefall, wenn nicht ausreichend Mulchmaterial zur Verfügung steht, verwenden wir zusätzlich Mulchfolie aus PLA (Polylactid → biologisch abbaubar).
  2. keine mechanische Bodenbearbeitung: ist nach den in Punkt 1 erläuterten Maßnahmen nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv, da die natürliche Bodenstruktur mit den darin angesiedelten Organismen zerstört werden würde.
  3. konsequente MischkulturDie auch im biologischen Landbau üblichen Monokulturen fördern dieDetail Perma-Mischkultur-Plantage Ausbreitung von Krankheiten und stellen - ganz allgemein - Lebensraum für nur wenige Arten dar. Bio-Diversität ist die Grundvoraussetzung für die Bildung eines natürlichen Gleichgewichtes. Deshalb wechseln wir nicht nur reihenweise die Kulturen, sondern mischen auch in den Reihen eines Beetes die verschiedenen Kulturpflanzen. Das bedeutet, dass bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Spinat, Möhren) keine zwei gleichen Pflanzen direkt nebeneinander stehen. Dadurch erübrigt sich auch das Problem der Fruchtfolge. Allerdings ist diese Art der Kulturführung nur per Handarbeit möglich.
  4. kein Einsatz schwerer Maschinen: um Bodenverdichtung zu vermeiden. Da es ohnehin keine Maschinen gibt, die in der Lage sind, gemulchten Boden zu pflegen (z.B. Beikräuter zu entfernen), ergibt sich das aus Punkt 3. Unser Konzept beinhaltet jedoch Zwischenreihen mit Kleegrasbewuchs zur Produktion von Mulchmaterial, sodass sich der Einsatz leichter Mähtechnik (Rasentraktor oder Kleintraktor mit Mähwerk) nicht vermeiden läßt.
  5. Nachbildung von Naturelementen: Feuchtbiotop (bei entsprechendem Platzangebot), Totholz- und Steinhaufen, Trockenmauern und „Sonnenfallen“, Bienenkästen, Insektenhotels, Hecken usw.
  6. spezielle Bienenpflanzen: Sowohl zum Schutz und zur Förderung der Honigbienen als auch zur Befruchtung der Blüten wird entlang des Zaunes ein Blühstreifen eingesät. Außerdem werden großzügig spezielle Bienenpflanzen (Bienenbaum, Esparsette, Sylphie, Buchweizen uvm.) integriert.
Wir werden Interessierten oder Schulklassen die Möglichkeit zur Besichtigung in Form von Führungen bieten, um die zugrunde liegenden Prinzipien genau zu erläutern. Außerdem können sich Passanten durch Schautafeln informieren. Profile Permakultur
Später soll für bestimmte Kulturen Selbstpflücke angeboten werden (z.B. für empfindliches Beerenobst (Himbeeren, Brombeeren) oder Kernobst.
Unser Projekt soll eine Möglichkeit aufzeigen, auf Monokulturen, lange Transportwege und industrielle Verarbeitung mit der Zugabe von (meist gesundheitsschädlichen) Substanzen zu verzichten. Wir werden das Konzept in der Praxis kontinuierlich anpassen bzw. weiter entwickeln und alle Erfahrungen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Anmerkung:
Das Gesamtkonzept beinhaltet die Selbstpflücke aller Kulturen sowie eine Sommerküche, um die geernteten Lebensmittel direkt verarbeiten zu können (z.B. Konfitüren, Direktsäfte, Einkochen). Dabei würde ein Dialog mit Informationsaustausch zwischen der Kundschaft (aller Altersgruppen und Typen) entstehen.
Leider müssen wir darauf momentan aufgrund von fehlendem Platzangebot und anderen standortbedingten Kriterien verzichten.
letzte Aktualisierung: 21.09.2021