Als
überzeugte Biobauern und Umweltschützer haben wir uns
zum
Ziel gesetzt, vollwertige
Lebensmittel auf
naturnahe Art und Weise zu produzieren. Dafür
halten
wir
Permakultur für die
ultimative Methode. Allerdings
ist reine Permakultur in
einer
Erwerbsgärtnerei nicht praktikabel. Deshalb haben wir in einer rund
zwei
Dekaden dauernden Lern- & Experimentierphase
ein Konzept entwickelt, in dem wir Permakulturelemente mit
konsequenter Mischkultur verbinden. Dazu
zählen im
Wesentlichen die
folgenden Prinzipien:
kein
nackter Boden: bedeutet, dass die komplette Fläche
bepflanzt, gemulcht oder mittels geeigneter
Saatgutmischungen (z.B. Blüh-
oder Kleegrasmischung) bewachsen ist.
„Gemulcht“
im Permakulturkontext heißt, mit natürlichen
Materialien (Hackschnitzel, Rindenmulch, Rasenschnitt o.ä.) so
dick abgedeckter Boden, dass er nicht austrocknen kann (demzufolge
lebendig bleibt) und – weitestgehend - Beikräuter
unterdrückt werden. Dadurch ist auch das Ausbringen von
zusätzlichem Dünger unnötig, da in der
bodenberührenden Schicht permanent Kompostierungsprozesse
stattfinden. Nur im Ausnahmefall, wenn nicht
ausreichend Mulchmaterial zur Verfügung steht, verwenden wir zusätzlich Mulchfolie aus PLA (Polylactid → biologisch abbaubar).
keine
mechanische Bodenbearbeitung: ist nach den in Punkt 1
erläuterten Maßnahmen nicht nur
überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv, da die
natürliche Bodenstruktur mit den darin angesiedelten
Organismen zerstört werden würde.
konsequente
Mischkultur: Die auch
im biologischen Landbau üblichen
Monokulturen fördern die Ausbreitung
von Krankheiten und stellen -
ganz allgemein - Lebensraum für
nur wenige Arten dar. Bio-Diversität ist die
Grundvoraussetzung für die Bildung
eines natürlichen
Gleichgewichtes.
Deshalb wechseln wir
nicht nur reihenweise die Kulturen, sondern mischen
auch in den Reihen eines Beetes die
verschiedenen Kulturpflanzen. Das
bedeutet, dass bis auf
wenige Ausnahmen (z.B. Spinat,
Möhren) keine
zwei gleichen Pflanzen direkt nebeneinander
stehen. Dadurch
erübrigt sich auch das Problem der Fruchtfolge. Allerdings
ist diese Art der Kulturführung nur per
Handarbeit möglich.
kein
Einsatz schwerer Maschinen: um Bodenverdichtung zu vermeiden.
Da es ohnehin keine Maschinen
gibt, die in der Lage sind, gemulchten
Boden zu pflegen (z.B. Beikräuter zu entfernen), ergibt sich
das aus Punkt 3. Unser Konzept beinhaltet jedoch Zwischenreihen mit
Kleegrasbewuchs zur Produktion von Mulchmaterial, sodass sich der
Einsatz leichter Mähtechnik (Rasentraktor oder Kleintraktor
mit Mähwerk) nicht vermeiden läßt.
Nachbildung
von Naturelementen:
Feuchtbiotop (bei entsprechendem Platzangebot),
Totholz- und
Steinhaufen, Trockenmauern und
„Sonnenfallen“,
Bienenkästen, Insektenhotels, Hecken usw.
spezielle
Bienenpflanzen: Sowohl zum Schutz und zur Förderung
der Honigbienen als auch zur Befruchtung der Blüten wird
entlang des Zaunes ein Blühstreifen eingesät.
Außerdem werden großzügig spezielle
Bienenpflanzen (Bienenbaum, Esparsette, Sylphie, Buchweizen uvm.)
integriert.
Wir
werden
Interessierten oder Schulklassen die Möglichkeit zur
Besichtigung in
Form von Führungen bieten,
um die zugrunde liegenden Prinzipien genau
zu erläutern. Außerdem
können sich
Passanten durch
Schautafeln informieren.
Später
soll für bestimmte
Kulturen Selbstpflücke angeboten
werden (z.B. für empfindliches
Beerenobst (Himbeeren,
Brombeeren) oder Kernobst.
Unser
Projekt soll eine Möglichkeit aufzeigen, auf Monokulturen,
lange
Transportwege und industrielle Verarbeitung mit der Zugabe von (meist
gesundheitsschädlichen) Substanzen zu verzichten. Wir werden
das
Konzept in der Praxis kontinuierlich anpassen bzw. weiter entwickeln
und alle Erfahrungen der Öffentlichkeit zugänglich
machen.
Anmerkung:
Das
Gesamtkonzept beinhaltet die Selbstpflücke aller Kulturen sowie
eine
Sommerküche, um die geernteten Lebensmittel direkt verarbeiten
zu
können (z.B. Konfitüren, Direktsäfte, Einkochen).
Dabei würde ein
Dialog mit Informationsaustausch zwischen der Kundschaft (aller
Altersgruppen und Typen) entstehen.
Leider
müssen wir darauf momentan aufgrund von fehlendem Platzangebot
und anderen
standortbedingten Kriterien verzichten.